Über Umwege zu Christine Kempkes und ihrem neuen Buch „Mit der Trauer leben lernen. Impulse für eine neue innere Balance“
Manchmal wundert man sich, wie das Leben so läuft…
Vor nicht allzu langer Zeit, kam ich über ein paar Umwege zu Christine Kempkes, einer Trauerbegleiterin, Trauerrednerin, Podcasterin, Coach und nun auch Autorin. Wie ich auf sie aufmerksam wurde und was ich von ihr über meine Trauer lernen konnte, möchte ich hier berichten.
Da denkt man, man ist Einzelkämpferin, müht sich allein ab, dreht sich im Kreis und kommt nicht voran. Dann trifft man plötzlich auf ganz tolle Menschen, die einen motivieren und im Leben weiterbringen.
Wie ich auf Christine aufmerksam (gemacht) wurde
Ein paar Monate zuvor erhielt ich mit meiner Erinnerungsschneiderei einen Auftrag, aus zwei Herrenjacken ein Erinnerungskissen zu nähen. Sylke hieß die Kundin, die dieses Kissen bestellte. Sie verlor ihren geliebten Mann und freute sich sehr, als sie „mein“ Kissen aus seinen Jacken in ihren Armen halten konnte. Sie war mir sehr dankbar.
Sylke ist eine emphatische, starke und intelligente Frau, das merkte ich sofort. Von Sylke kann man sich schon eine Scheibe abschneiden, denn sie hat für sich eine „gesunde“ Trauerform gefunden und blickt positiv in die Zukunft. Wir schrieben uns, telefonierten und tauschten uns aus. Wir waren auf einer Wellenlänge. Unter anderen Umständen wären wir vielleicht sogar Freundinnen, so sympathisch war sie mir. Sylke, eine PR-Fachfrau, bot mir Hilfe an, die mich und mein kleines Unternehmen weiterbringen könnten. In Sachen PR, wollte sie mir Tipps geben. Da war ich ihr wiederum sehr dankbar.
Der Podcast „Liebevoll Trauern“ von Christine Kempkes
Ich bekam von ihr eine Mail mit einer Liste von Zeitschriftenredaktionen, Radiosendern, TV-Sendern und Podcasts, von denen sie meinte, dass sie für mich interessant seien. Hier sollte ich doch einmal anfragen und meine Erinnerungsschneiderei Gloria & Apollo vorstellen.
Unter anderem empfahl sie mir den Podcast: Liebevoll Trauern von Christine Kempkes, den sie selbst in ihrer Trauer um ihren Mann hörte und klasse fand. Sie schlug mir vor, Christine Kempkes zu kontaktieren, mit dem Ziel, dass diese Trauerbegleiterin mich in einer ihrer Folgen vielleicht interviewt und ich dadurch meinen Bekanntheitsgrad erhöhen könnte.
Wie das so ist, verging die Zeit wie im Flug und „Christine“ stand immer noch auf meiner To-Do-Liste und das blieb auch erstmal so…
Bevor ich mich bei Christine meldete, wollte ich erst einmal in ihre Podcastsendungen reinhören, damit ich mir ein Bild von ihr und ihrer Arbeit machen konnte. Beim Nähen meiner Erinnerungsstücke suchte ich auf Spotify die erste Folge ihres Podcasts und was soll ich viel erzählen: Ich war begeistert!
Diese Frau und ihre Lebensgeschichte (davon berichtet sie in ihrer ersten Podcastfolge) fesselte mich. Christine Kempkes kam ursprünglich aus dem Bankbereich. Aber sie stellte bald fest, dass das nicht ihr Weg ist. Sie arbeitet liebend gerne mit Menschen, aber nicht als Angestellte bei einem Geldinstitut. Christine beschloss umzusatteln und gelangte so auf ihren heutigen beruflichen Lebensweg. Sie ließ sich zur Trauerbegleiterin ausbilden und fand einen Job in einem Beerdigungsinstitut. Erstaunlich, dachte ich – von der Bank zum Bestatter, Hut ab.
Mein Interesse war geweckt. Andere Folgen, die für mich interessant schienen, suchte ich raus und startete mit dem Zuhören.
Neue Denkanstöße zum Thema Trauer
Während der Arbeit an der Nähmaschine gab mir Christine viele neue Denkanstöße. An einigen Stellen erkannte ich mich wieder, verstand das komplexe Thema Trauer ein wenig mehr und hinterfragte meine Denkmuster. Einige Podcastfolgen bewegten mich so sehr, dass ich für mich feststellte, dass meine eigene Trauer ziemlich tief in mir verankert ist. Immer wieder will sie an die Oberfläche, aber ich geb ihr nicht den wohl nötigen Raum und die erforderliche Zeit. Dadurch geht es mir auch nicht wirklich gut, merkte ich. Dass es da eventuell einen Zusammenhang gibt, war mir bis dato noch nicht klar.
Die Trauerfälle, die ich zu beklagen habe sitzen sehr tief…gut vergraben in meinem Inneren, immer hübsch verborgen. Beim weiteren Zuhören lösten sich meine Emotionen und seit langem konnte ich meinen Gefühlen freie Bahn lassen und mich mal wieder richtig ausweinen. Der Kloß im Hals wurde weicher und meine Anspannung ließ nach. Ich war danach müde, aber mir ging es besser. Ein wenig war ich nun wieder mehr mit mir im Reinen. Ich besuchte all meine Lieben auf dem Friedhof: meine beste Freundin (sie starb plötzlich mit nur 16 Jahren) , meinen viel zu früh verlorenen Papa und meine kleine Tochter. Auch jetzt wo ich dies niederschreibe, laufen die Tränen, aber ich merke, das sie heilsam sind.
Der Entschluss, Christine endlich zu kontaktieren
Anschließend war mir klar, dass ich unbedingt Kontakt zu Christine aufnehmen wollte, aber nicht mehr mit dem Hintergrund, dass sie mich vielleicht einmal in ihre Podcast Sendung integriert, das schien mir nun unwichtig, sondern, weil ich ihr danken wollte. Danken dafür, dass sie mir die Augen ein wenig geöffnet hat und mich berührte. Etwas in mir brachte sie zum Schwingen, etwas, das scheinbar schon ewig still stand. So entstand eine ziemlich lange Mail mit einer relativ kurzen Zusammenfassung, wie ich aus meinen durchlebten Trauerfällen zu meiner Erinnerungsschneiderei Gloria & Apollo kam.
Ich versprach mir gar nichts, noch nicht einmal eine Antwort, da ich wusste wie beschäftigt Christine ist. Aber alleine das Aufschreiben tat mir gut und es jemanden zu schicken, der mich versteht, hinterließ in mir ein wohltuendes Gefühl.
Trotzdem zögerte ich kurz, bevor ich auf Senden drückte: warum sollte sich jemand für meine Lebensgeschichte interessieren? Es gibt bestimmt gerade soo viele Menschen, die ihren Zuspruch in dieser Zeit nötiger haben als ich.
Ich drückte auf Senden und bekam sofort eine automatische Antwort mit der Bitte um Geduld, bei der Beantwortung. Keine Stunde später meldete sich Christine, ich war platt. Damit hatte ich gar nicht gerechnet.
Was seitdem geschah…
Das ist nun schon einen Monat her. In der Zwischenzeit hatten wir uns zu einem Telefonat verabredet und über eine Stunde miteinander geredet. Sie bedankte sich für meine Mail und das Vertrauen, dass ich ihr damit geschenkt habe. Wir sprachen über uns, unsere Familien und über unsere Ziele. Ich erfuhr, dass sie ein eigenes Buch: Mit der Trauer leben lernen. Impulse für eine neue innere Balance, geschrieben hat (unglaublich, was diese Frau alles macht!!!) und dass es bald veröffentlicht wird.
Das Buch von Christine erscheint am 23. Oktober und ist hier vorbestellbar. Das Tolle daran ist, dass ICH – obwohl wir uns zu dem Zeitpunkt noch gar nicht kannten – darin mit meiner Erinnerungsschneiderei Gloria & Apollo schon erwähnt bin, weil Christine meine Arbeiten sehr schätzt. Ich bin schon so gespannt darauf.
Wir sind uns so sympathisch, dass wir uns zum Frühstücken in Oberhausen verabredet haben. Ich freue mich sehr darauf, Christine nun persönlich kennen lernen zu dürfen.
Mehr Informationen zu Christine Kempkes findet ihr auf ihrer Website: https://christinekempkes.de